In ihrer gemeinsamen „Vision Nordstad 2035-2050“ definieren die kommunalen und die staatlichen Akteure die Hauptakzente der Entwicklung der Nordstad, die sie in den nächsten Jahren umsetzen wollen.
Das Leitbild „Vision Nordstad 2035-2050“ beinhaltet Perspektiven und ein kohärentes Entwicklungskonzept mit Zielvorstellungen für die Zukunft, welches auch eine Entscheidungshilfe zur langfristigen Entwicklung der Nordstad bietet.
Zudem beschreibt das Leitbild konkrete Maßnahmen und Investitionsprojekte, die in Zukunft umgesetzt werden können. Ganz im Sinne der Weiterführung der umfangreichen Investitionen, die die Regierung schon in den letzten Jahren in der Nordstad umgesetzt hat. Hierzu zählen unter anderem der abgeschlossene Neubau des Lycée Agricole, die rezenten Erweiterungen im Centre Hospitalier du Nord, die Erneuerung der N7 zwischen Diekirch und Ettelbrück sowie der Ausbau der Gare Ettelbrück zum drittwichtigsten Bahnhof Luxemburgs.
Das Leitbild „Vision Nordstad 2035-2050“ verfolgt wichtige Ziele des „Programme directeur de l’aménagement du territoire“ (PDAT): Es soll einen Beitrag zur Dezentralisierung (Fr: Déconcentration concentrée) des Landes durch die Verlagerung von Arbeitsplätzen und öffentlichen Verwaltungen in die Nordstad leisten. Neben den beiden Entwicklungspolen Zentrum und Südregion soll die Nordstad auf diese Art und Weise als dritter Entwicklungspol des Landes fungieren. Darüber hinaus soll die Funktion der Nordstad als „Tor zum Norden“ wie auch die Verbindung zu Luxemburg Stadt stärker ausgebaut werden.
Das Leitbild „Vision Nordstad 2035-2050“ unterstützt auch eine nachhaltige und innovative Raum- und Stadtentwicklung die sich insbesondere durch eine integrative und kooperative Herangehensweise auszeichnet. Durch die Abstimmung von parallellaufenden wirtschaftlichen, verkehrstechnischen und auch städtebaulichen Planungsprozessen können die unterschiedlichen Entwicklungen in Einklang gebracht werden.
Der Leitbildprozess „Vision Nordstad 2035-2050“ ist in mehreren Schritten im Rahmen des territorialen Kooperationsprozesses Staat-Nordstad Syndikat durchgeführt worden, der die Ausarbeitung und die Umsetzung einer gemeinsamen Entwicklungsstrategie voraussetzt.
Ausgangsbasis war eine ausführliche Analyse der bestehenden kommunalen und staatlichen Strategien und Politiken.
Um die Bürger* innen in die zukünftige Entwicklung der Nordstad einzubeziehen, hat eine Bürgerbeteiligung in mehreren Etappen stattgefunden:
Zuerst wurde eine Online-Befragung durchgeführt. Die Ergebnisse der Online-Befragung flossen in die Leitbilderstellung mit ein. Im Herbst 2020 fand ein Online-Dialog statt. Der Online-Dialog diente zur Diskussion der Zwischenergebnisse des Leitbildes sowie zur weiteren Ideensammlung.
Eine zweite Online Befragung fand zwischen Februar und März 2021 mit Hilfe des interaktiven Online-Tools „Maptionnaire“, statt. Ziel war es mit Hilfe der Bürger*innen das Leitbild konkret weiterzuentwickeln.
Anschließend wurden Zielsetzungen und Zukunftsbilder definiert, die mit aktuellen Trends und Prognosen einhergehen. Dann wurden thematische Leitbilder zu unterschiedlichen Handlungsfeldern erstellt, die schließlich zu einem gemeinsamen, zukunftsorientierten Leitbild zusammengefügt wurden.
Im Rahmen der territorialen Kooperation zwischen Staat und Gemeinden (Convention de coopération territoriale) bereiten das Syndikat Nordstad und die Abteilung für Raumentwicklung des Ministeriums für Energie und Raumentwicklung bereits Projekte vor, die die Zielsetzungen des Leitbildes widerspiegeln. Die Projekte werden in enger Abstimmung mit den politischen und technischen Vertretern der Nordstad Gemeinden Bettendorf, Diekirch, Erpeldingen an der Sauer, Ettelbrück und Schieren ausgearbeitet.
Eine ausführliche Zusammenfassungdes Leitbildes „Vision Nordstad 2035-2050“ ist hier als Link abrufbar: https://bit.ly/3MZk9W7
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